Cannabis-Boss von Hernals nach zwei Jahren Fahndung festgenommen

Cannabis-Boss von Hernals nach zwei Jahren Fahndung festgenommen

Groß angelegter Cannabis-Anbau in Wien und Niederösterreich – Hauptverdächtiger im Ausland untergetaucht – Zielfahndung nun in Thailand erfolgreich

Seit Ende 2020 ermittelten Beamte der Landeskriminalämter Wien und NÖ erfolgreich gegen eine kriminelle Gruppe, die professionelle Cannabis-Plantagen betrieben hatten. Nach 270 Tagen intensiver, internationaler Fahndung konnte vor Kurzem der Kopf der Bande von Zielfahndern des Bundeskriminalamtes (BK) in Thailand aufgespürt werden. In Zusammenarbeit mit einer thailändischen Polizeibehörde und der Verbindungsbeamtin des Innenministeriums in Thailand gelang schließlich die Festnahme des per internationalem Haftbefehl Gesuchten. Zahlreiche inländische und internationale Strafverfolgungsbehörden hatten für den Erfolg zusammengearbeitet.

"Dieser Fall ist ein Paradebeispiel dafür, dass nationales Teamwork und internationale Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg gegen diese Form von Kriminalität sind", lobte Innenminister Gerhard Karner diese außergewöhnliche Ermittlungs- und Fahndungsarbeit.

Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamtes: "Dieser Fall zeigt wieder einmal: Moderne Kriminalität ist international. Um sie nachhaltig bekämpfen zu können brauchen wir auch die internationale Vernetzung der Polizei. Sie ist die stärkste Waffe in unserem Arsenal gegen diese weltweit tätigen Kriminellen." In diesem Zusammenhang lobte und bedankte sich Innenminister Gerhard Karner auch für die professionelle Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Wien.

Profi-Plantagen ausgehoben
Die Ermittlungen hatten im Dezember 2020 mit einer Hausdurchsuchung in einem angemieteten Haus in Wien begonnen. Eingerichtet waren dort auf zwei Stockwerken Cannabisplantagen, Trocknungsräume und Wohnräume für fünf Gärtner, die sich um die Pflanzen gekümmert hatten.

Sichergestellt wurden über 230 kg konsumfertigen Cannabis, die Gärtner wurden festgenommen und befinden sich aktuell in Haft. Bei einer weiteren Hausdurchsuchung in einem aufgelassenen Gasthaus in Niederösterreich gab es eine Sicherstellung von 60 kg Cannabis – insgesamt konnten der Plantage sogar 110 kg zugeordnet werden – und Festnahmen von sieben Mittätern.

Haupttäter auf der Flucht
Dem Haupttäter und Kopf der Organisation, einem österreichischen Staatsangehörigen, gelang nach den Hausdurchsuchungen die Flucht. Vorgeworfen werden ihm der organisierte Anbau und Handel von Cannabis in großem Stil sowie Sozialleistungsbetrug – er war als arbeitslos gemeldet und bezog Arbeitslosengeld.

Unter der Ermittlungsleitung der Staatsanwaltschaft Wien wurden über das Bundeskriminalamt Zielfahndungsmaßnahmen eingeleitet. Die Zielfahnder des BK haben den Beschuldigten über 270 Tage lang weltweit gesucht und konnten ihn schließlich in Thailand aufspüren, wo er in verschiedenen Unterkünften untergetaucht war. Nach der Festnahme wurde der Beschuldigte von BK-Beamten nach Österreich gebracht.

"Die Zielfahnder des Bundeskriminalamtes sind ein Aushängeschild der österreichischen Kriminalpolizei und genießen international höchstes Ansehen," so Innenminister Karner. Der Haupttäter schweigt zu den Vorwürfen, ihm droht wie allen Beteiligten eine hohe Haftstrafe. Weitere Ermittlungen laufen derzeit noch.

Vorbildhafte Zusammenarbeit
Möglich war dieser umfassende Erfolg nur durch die intensive Zusammenarbeit verschiedenster Strafverfolgungsbehörden auf nationaler und internationaler Ebene. Dafür sind auch beispielsweise im Ausland Verbindungsbeamte eingerichtet, deren Aufgabe es ist, die Zusammenarbeit der Polizeibehörden zu vereinfachen und die richtigen Gesprächspartner auf den jeweiligen Seiten zu finden und miteinander zu verbinden.

"Ich gratuliere allen beteiligten Beamtinnen und Beamten – von den Landeskriminalämtern Wien und Niederösterreich, über das Bundeskriminalamt bis hin zu unserer Verbindungsbeamtin im fernen Osten – zu diesem großartigen Erfolg", dankte der Innenminister für den vorbildhaften Einsatz.

Quelle: BMI  //  Fotocredit: ©  Bundeskriminalamt

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