Die Freiwilligen Feuerwehren in Zeiten der Corona-Krise

Die Freiwilligen Feuerwehren in Zeiten der Corona-Krise

„Durch die Einhaltung der Verhaltens- und Vorsichtsmaßnahmen wird die Integrität der Feuerwehr-Einsatzkräfte bestmöglich gesichert, damit den Menschen im Land bei Notfällen entsprechend rasch geholfen werden kann, wie sie es auch in normalen Zeiten gewöhnt sind“ so Landes-Feuerwehrkommandant Robert Mayer 

Einschneidend sind die aktuellen Maßnahmen und Beschränkungen allemal, auch für das gesamte Feuerwehrwesen in Oberösterreich. Beisammensein, Gruppendynamik, gemeinsame Ausbildung und kameradschaftliche Unternehmungen stehen normalerweise bei den Mitgliedern der rund 900 oö. freiwilligen Feuerwehren an vorderster Stelle. All das muss in Zeiten wie diesen eingestellt werden. Zum gegenseitigen Schutz der Einsatzkräfte und ganz besonders zur Vorbildwirkung

Einsatzbereitschaft für Notfälle zu 100% aufrecht

Das Gute gleich vorweg: Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren kann durch die Einhaltung der einschneidenden Maßnahmen zu 100% aufrechterhalten werden. Die von Bundes- und Landesregierung festgelegten Maßnahmen in Zusammenhang mit dem Corona-Virus zeigen bekanntlich Wirkung und sie schützen auch viele Freiwillige vor einer Infektion. Die Feuerwehren sind klar angewiesen, sämtliche Aktivitäten im Feuerwehrbereich einzustellen. Einzig und alleine der Einsatzdienst ist wahrzunehmen. So begeben sich die Feuerwehrmitglieder bei Sirenenalarm wie gewohnt zum Feuerwehrhaus, halten dort jedoch besondere Schutzmaßnahmen ein. Es wird zB nur die unbedingt für den jeweiligen Einsatz benötigte Mannschaft in das Feuerwehrhaus geholt und diese rückt in der Folge zum Einsatz aus. So genannte Klein-Einsätze, wie etwa Ölspuren udgl werden in der aktuellen Situation allgemein nur mehr per Telefon an den Feuerwehrkommandanten weitervermittelt, der dann aufgrund der zeitunkritischen Situation die erforderlichen Maßnahmen einleitet.

„Durch die Einhaltung der Verhaltens- und Vorsichtsmaßnahmen wird die Integrität der Feuerwehr-Einsatzkräfte bestmöglich gesichert, damit den Menschen im Land bei Notfällen entsprechend rasch geholfen werden kann, wie sie es auch in normalen Zeiten gewöhnt sind“ so Landes-Feuerwehrkommandant Robert Mayer. „Ein wesentlicher Bestandteil zur Sicherstellung der Hilfeleistung bei Notfällen ist das flächendeckende Netz an Feuerwehren in Oberösterreich“, so Mayer weiter. Damit können bei erhöhtem Bedarf oder im Fall von außerdienstgestellten Feuerwehren Kräfte von benachbarten Einheiten rasch hinzugezogen werden. Die Feuerwehren erfüllen damit trotz der aktuellen Einschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus ihre hoheitlichen Aufgaben und stehen rund um die Uhr auf Abruf bereit. „Verkehrsunfälle, Brände und viele weitere dringende Einsätze sind nach wie vor tagtäglich zu verzeichnen. Die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft und der zweckmäßige Einsatz unserer Kameradinnen und Kameraden ist wesentlich, um in den kommenden Wochen auch in gewohnter Qualität helfen zu können. Wir werden jedoch natürlich – so wie alle anderen auch – unseren Beitrag zur Bewältigung dieser Krise leisten“, bestätigt auch Feuerwehrpräsident Albert Kern vom Österreichischen Bundesfeuerwehrverband.

Dass das Feuerwehrwesen funktioniert, zeigen u.a. zwei größere Einsätze, wie etwa im Bezirk Schärding, wo am Freitag 20.3. ein Gefahrgutaustritt in der Gemeinde Riedau eingedämmt werden musste oder bei einem Bauernhofbrand in Pettenbach in der Nacht auf Samstag 21.3., wo sechs Feuerwehren im Einsatz standen.
 

Feuerwehrmitglieder sind Vorbilder in der Gesellschaft

Die aktuelle Situation stellt die Feuerwehren wie alle anderen Menschen auch vor eine nie da gewesene Herausforderung und eine ganz außergewöhnliche Situation. Jede und jeder einzelne hat eine Aufgabe bei der Bewältigung dieser Krise. Und diese Aufgabe heißt aktuell: Zu Hause bleiben wer nicht unbedingt außer Haus muss! Feuerwehrmitglieder sind aufgerufen, mit gutem Beispiel voran zu gehen und den Maßnahmen und Erlässen der Bundesregierung Folge zu leisten.
 

Unterstützung bei Krankenhäusern mit Personal und Logistikleistungen

Die Zahlen bei den Alarmierungen zeigen aufgrund der aktuellen Situation einen deutlichen Rückgang bei den Feuerwehreinsätzen in Oberösterreich. Ein kleiner Teil der über 90.000 Mitglieder ist zur Zeit bei Krankenhäusern eingeteilt, um etwa das Personal bei der Vor-Triage an den Eingängen zu unterstützen. Dabei werden Personen vor dem Betreten mittels Fragenstellungen kontrolliert und bei Verdacht auf eine mögliche Infektion mit Covid-19 nur ein gesonderter Zutritt in das Krankenhaus gewährt. Zudem leisten die Feuerwehren logistische Unterstützung bei notwendigen Transporten für die Krankenhäuser sowie Lotsendienste bei den s.g. „Drive-In-Teststellen“ in den Bezirken. Für diese Unterstützung kommt u.a. auch der Dank von Feuerwehr-Landesrat Wolfgang Klinger: „Unsere Feuerwehren stellen uns gerade wieder unter Beweis, dass auf sie - genau wie auf die anderen Einsatzorganisationen - nicht nur in Friedenszeiten Verlass ist, sondern auch in so turbulenten und schwierigen Krisen wie der jetzigen. Obwohl sie die Sicherheit der Bevölkerung für normale Einsätze aufrechterhalten, zögern sie keine Sekunde und helfen auch in dieser Krise dort wo sie gebraucht werden. Angesichts dieser Leistungen und der Bereitschaft, bleibt einem nichts anderes außer den größten Respekt davor zu haben und `Danke` zu sagen“, so Klinger.

Quelle: Markus Voglhuber, Pressesprecher LFVOÖ //  Fotocredit: ©Kollinger

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