Harte Zeiten für Innviertler Maisbauern – Unwetter verursachte Totalschaden

Harte Zeiten für Innviertler Maisbauern – Unwetter verursachte Totalschaden

OÖ Hagelversicherungs-Landesdirektor Wolfgang Winkler und Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger bei einer Schadensbegutachtung in Schärding

Wetterextreme sind ständige Begleiter in der Landwirtschaft und nehmen aufgrund des Klimawandels zu. Versicherungen sind wichtige Maßnahmen der betrieblichen Risikovorsorge.
Unwetter mit schweren Sturmböen, Hagel und Starkregen haben Schäden in vielen Teilen von Oberösterreich hinterlassen. Besonders schwer hat es zuletzt den Bezirk Schärding getroffen. „Eine Maisernte ist schlichtweg unmöglich. Was vom Frühjahr an gehegt und gepflegt wird, ist auf einen Schlag dem Erdboden gleich gemacht. Extrem bitter, zumal vor allem der Mais viele Landwirtinnen und Landwirte heuer ohnehin extrem gefordert hat: Erst war’s viel zu nass und kalt, dann folgten große Hitze und Trockenheit – und jetzt ein Totalschaden“, so die Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.

Hagelversicherung beziffert Schaden auf 1,2 Millionen Euro
Die Ende August von Bayern kommende Superzelle mit starken Niederschlägen, Hagel und Sturm hat in Kombination mit den Regenfällen schwere Schäden in der oberösterreichischen Landwirtschaft verursacht: „In weiten Teilen von Oberösterreich, insbesondere aber in den Bezirken Braunau, Vöcklabruck und Schärding, entstand nach ersten Erhebungen durch unsere Sachverständigen insbesondere an Acker- und Gemüsekulturen sowie beim Grünland ein agrarischer Gesamtschaden von rund 1,2 Millionen Euro“, so der zuständige Landesdirektor der Österreichischen Hagelversicherung in Oberösterreich, Ing. Wolfgang Winkler. 

Psychische Belastungen in der Landwirtschaft gestiegen
Eine Umfrage des MARKET-Instituts, die im Auftrag der Österreichischen Hagelversicherung durchgeführt wurde, zeigt nun, dass Ernteausfälle aufgrund von Wetterextremen acht von zehn Landwirtinnen und Landwirten Sorgen bereiten. Drei Viertel der Landwirte geben an, dass die psychischen Anforderungen und Herausforderungen in den letzten Jahren generell mehr geworden sind. „In einem Jahr ist es die Dürre, im Jahr darauf sind es Unwetter mit Hagel, Sturm und Überschwemmung oder auch Frost. Die zunehmenden Wetterextreme sorgen bei vielen Landwirtinnen und Landwirten – mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel – zu einer psychischen Belastung. Der damit verbundene Wetterstress in der Landwirtschaft ist groß, denn 80 Prozent des Ertrags hängen vom Wetter ab. Wir haben dies zum Anlass genommen, um die psychischen Belastungen bei Landwirtinnen und Landwirten analysieren zu lassen – mit sehr deutlichen Ergebnissen“, so Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung. Durch ein entsprechendes Risikomanagement einerseits sowie einem flächendeckenden psychosozialen Beratungsangebot kann dem Abhilfe gegeben werden. „Mit dem bäuerlichen Sorgentelefon haben Bäuerinnen und Bauern schon jetzt die Möglichkeit, mit geschulten Personen über psychische Herausforderungen zu sprechen – in vielen Fällen hilft oft schon ein Gespräch,“ so Langer-Weninger abschließend.

Quelle: Land OÖ  //  Fotocredit: © Land OÖ

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