Bergsmann: „Die ideenreichsten und innovativsten Unternehmen sind in Oberösterreich zu Hause“
„Das Erfindungsranking 2019 des Österreichischen Patentamts belegt erneut, dass die ideenreichsten und innovativsten Unternehmen in Oberösterreich zu Hause sind“, zeigt sich Martin Bergsmann, Technologiesprecher der Sparte Industrie der WKOÖ, über den letzten Geschäftsbericht des Österreichischen Patentamts erfreut. Mit 642 Erfindungsanmeldungen liegen die oö. Betriebe unangefochten auf Platz eins vor den steirischen (463), Wiener (436) und den niederösterreichischen (264) Betrieben.
„Von den insgesamt 2724 in Österreich angemeldeten Erfindungen stammt damit jede vierte Anmeldung aus Oberösterreich. Das zeigt den Innovationsgeist und die hohe Wettbewerbsfähigkeit der oberösterreichischen Industriebetriebe“, unterstreicht Bergsmann. Dabei wurden in der Branche Maschinenbau mit 41 Prozent die meisten Erfindungen angemeldet, gefolgt von diversen anderen Technologiefeldern mit 22 Prozent und Elektrotechnik mit 14 Prozent der gesamten Anmeldungen.
Auch wie stark Oberösterreichs Betriebe aufgestellt sind, zeigt sich im Erfindungsranking 2019. Unter den Spitzenunternehmen bei den erteilten Patenten bzw. registrierten Gebrauchsmustern hat sich die Engel Austria GmbH mit 37 Anmeldungen von Platz 4 im Jahr 2018 auf Platz 3 verbessert. Weiters unter den Top 10 sind Trumpf Maschinen Austria mit 26 Anmeldungen und Plasser & Theurer mit 25 Anmeldungen. Österreichischer Spitzenreiter ist die AVL List GmbH mit 169 Anmeldungen — das Grazer Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung von Antriebssystemen und hat auch in Oberösterreich eine Niederlassung.
Österreichischer Rekord bei Patenten in Europa
2341 Patente, so viele wie noch nie, haben österreichische Unternehmen und Forscher 2019 beim europäischen Patentamt angemeldet. Das sind 2,6 Prozent mehr als im Jahr davor. Die meisten europäischen Patentanmeldungen verzeichnete im vergangenen Jahr die Firma Borealis (179), gefolgt von Tridonic (77) und AMS (65). Auf Platz 7 liegt die Lenzing AG mit 35 Anmeldungen. Die meisten europäischen Patentanmeldungen kamen 2019 wieder aus Wien (614). Hier muss sich Oberösterreich mit 478 Anmeldungen mit Platz zwei begnügen, gefolgt von der Steiermark mit 325 Anmeldungen. Neben dem Segment Energie melden die heimischen Unternehmen die meisten Patente in den Bereichen elektrische Maschinen und Geräte an. Starke Zuwächse hatten die Technologiefelder Transport (33,8 Prozent) und Sonstige Spezialmaschinen (32,6 Prozent), zu dem unter anderem der 3-D-Druck zählt.
Die Anzahl der Patentanmeldungen ist eine der wichtigsten Kennzahlen für die Innovationskraft eines Landes. Ein Patent anzumelden, bedeutet allerdings auch, dass man sein Know-how in gewisser Weise offenlegt, da ein Patent öffentlich zugänglich ist und in Patentdatenbanken recherchiert werden kann. „Ich gehe davon aus, dass nicht alle Neuerungen in Patente übergeführt werden. Daher ist die Forschungs- und Entwicklungsleistung der Industriebetriebe um einiges höher, als man aus den Patentzahlen ablesen kann“, ist sich Bergsmann sicher. Wichtig sei, so Bergsmann, dass die Forschungsergebnisse rasch verwertet werden, um daraus neue Produkte, Dienstleistungen und Technologien zu schaffen.
Quelle: WKOÖ // Fotocredit: Symbolfoto