JETZT: Regional – Stadtbahn Linz auf Schiene bringen

JETZT: Regional – Stadtbahn Linz auf Schiene bringen

Überparteiliche Initiative startet Petition

Die Landeshauptstadt Linz ist der wirtschaftliche Motor Oberösterreichs und aufgrund der hohen Anzahl an Arbeitsplätzen das zweitgrößte Einpendlerzentrum Österreichs. Mehr als die Hälfte aller in Linz Erwerbstätigen (109.220 von 209.000 = 52%, Quelle: Statistik Austria) pendelt täglich zu ihren Arbeitsstätten nach Linz. Ein Großteil davon, nämlich rd. 66% (Quelle: Statistik Austria, Medienservice der Stadt Linz) kommen aus den vier Bezirken des Mühlviertels.

Aus der Mobilitätserhebung 2022 (Quelle: Land OÖ) ist ersichtlich, dass rd. 69% der Zielwege nach Linz mit dem PKW zurückgelegt werden, während nur rd. 21% den ÖV nutzen. All diese Grundlagen sprechen für eine rasche Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf den Öffentlichen Verkehr. Das Projekt Regional – Stadtbahn Linz hat oberste Priorität!

30 Jahre sind genug!

Seit Beginn der 1990er Jahre liegen Untersuchungen für ein Schnellbahnkonzept für den Zentralraum Linz auf dem Tisch. Bereits damals war klar, dass sich die Zahl der Berufspendler nach Linz dramatisch verändern wird. Dabei würde das vorhandene Bahnnetz die besten Voraussetzungen bieten, um die Menschen aus dem Umland sternförmig ins Zentrum von Linz zu bringen. Der Hauptbahnhof Linz spielt als Nahverkehrsdrehscheibe, aber auch als Verknüpfung mit dem überregionalen Fernverkehr die maßgebende Schnittstelle.
Einzig eine innerstädtische Achse muss das System komplettieren, einerseits, um die Mühlkreisbahn mit ihrem hohen Anteil an Pendlern und Schülern einzubinden, andererseits, um wichtige Ziele in Linz erreichbar zu machen. Damals als City S-Bahn aufs Papier gebracht, später unter Verwendung anderer Termini wie Regioliner, Stadtbahn etc. diskutiert, fehlte bis ins Jahr 2015 der politische Wille zur Umsetzung.

Regional – Stadtbahn nimmt Gestalt an

Inzwischen wurden die Anforderungen an das schienengebundene Verkehrssystem um die aufkommensstarke Achse nach Gallneukirchen – Pregarten erweitert und damit die Voraussetzungen für das Projekt Regional – Stadtbahn Linz geschaffen.
Die Wichtigkeit dieser neuen Schienenverkehrsachsen lässt sich auch veranschaulichen, wenn man erkennt, dass die Johannes-Kepler-Universität mit rd. 24.000 Studierenden und 4.000 Mitarbeitern, das Kepler-Universitäts-Klinikum mit rd. 7.000 Mitarbeitern, viele weitere Betriebe, Schulen und Ausbildungsstätten im unmittelbaren Einzugsbereich liegen.
Grundsätzlich wäre es ein positives Signal, dass das Vorprojekt Regional – Stadtbahn Linz bereits an ein Konsortium von namhaften Ingenieurbüros vergeben wurde. Sie haben die Aufgabe, die Grundsatzfragen zu klären und damit die Vorbereitung für die Einreichung des Projektes zu den Genehmigungsverfahren zu liefern.

Unterstützung oder Verhinderung?

Die Medienberichte der vergangenen Monate zeichnen leider ein sehr widersprüchliches Bild der handelnden Institutionen: Einerseits liest man Aussagen, die die Notwendigkeit und rasche Umsetzung des Projektes unterstützen, andererseits sucht man nach Widersprüchlichkeiten und Hindernissen, um das Projekt offenbar zu Fall bringen zu wollen. Jedenfalls führt dies zu Verzögerungen.
Wir sind überzeugt, dass das Projekt Regional – Stadtbahn Linz sehr viele Verkehrsprobleme der Gegenwart und Zukunft lösen kann und nur das Miteinander aller Beteiligten die Umsetzung ermöglicht. Wir sind überzeugt, dass unsere Initiative einen entscheidenden Beitrag in Form einer Bürgerbeteiligung durch eine „openPetition“ leisten und Rückenwind für die Verhandlungen bringen kann.

Wer steht hinter der Initiative?

Wir sind eine Gruppe von vier Personen, die bereits durch unsere (früheren) beruflichen Tätigkeiten mit der Thematik Verkehr vertraut sind bzw. Menschen vertreten, die einen zukunftsfähigen Öffentlichen Verkehr wollen und brauchen.
In alphabetischer Reihenfolge:
Thomas Eichlberger 
Betriebsrats-Obmann eines namhaften Linzer Großunternehmens und Sprecher der Betriebsräte in Mobilitäts-Fragen in der Industriezeile

Bürgermeister Klaus Falkinger
MBA Sprecher der ARGE PRO Mühlkreisbahn

Dipl. Ing. Robert Struger
früher Regionalmanager für OÖ der ÖBB Personenverkehr AG

Ing. Josef Thurnhofer
früher Landesdirektor ÖAMTC OÖ

Mobilität und Öffentlicher Verkehr

Staufreie und komfortable Mobilität ist ein maßgeblicher Faktor für die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts, aber auch für touristische Destinationen und das Freizeitverhalten der Menschen. Bei der Fahrt der Pendler mit dem Auto zum Arbeitsplatz bleibt nur der Komfort des eigenen Fahrzeuges, selten bleiben diese Fahrten staufrei, stressfrei und pünktlich. Ein entsprechend gutes und pünktliches Angebot im Öffentlichen Verkehr ist eine Investition in die Zukunft, zudem wird es wenig Überzeugungsarbeit für den Wechsel von der Straße auf die Schiene brauchen. Dazu kommt der Umwelteffekt, weil in Summe deutlich weniger Energie für die notwendigen Wege benötigt wird.

Ing. Josef Thurnhofer hat sich schon in seiner Zeit als Landesdirektor beim ÖAMTC OÖ mit allen Mobilitätsformen auseinandergesetzt und war im Club ein Treiber in Richtung Gesamt-Mobilitäts-Dienstleister.

„Ich sehe die beiden Mobilitätsformen - MIV und ÖV - nicht als Konkurrenten, sondern als sich bestmöglich ergänzende Systeme. Gute Erreichbarkeit, Verlässlichkeit und Komfort sind die entscheidenden Faktoren, die die Verkehrsmittelwahl beeinflussen. Wenn am Ausgangspunkt Park & Ride zur Verfügung steht und ein gutes ÖV-Angebot gegeben ist, dann ist im täglichen Pendlerverkehr die Regional-Stadtbahn die beste Wahl“, ist er überzeugt. Und fügt als Gallneukirchner an: „Je früher die Bahn bis Gallneukirchen fertig ist, umso besser, denn, nicht nur die A7, sondern auch der Buskorridor ist schon heute überlastet. Mehr Busse werden in Zukunft nicht Platz haben, sagt man beim OÖVV.“

Öffentlicher Verkehr als vernetztes System

Ein gutes Fahrplan-Angebot, vernetzte ÖV-Systeme und aktuelle Informationen sind Grundbedingungen, um den Öffentlichen Verkehr zu nutzen. Das Rückgrat des ÖV bildet die Schiene, da sie am leistungsfähigsten ist. 

„Gerade in Zeiten, in denen über den Klimawandel, Treibhausgase und Erderwärmung nicht mehr nur diskutiert wird, sondern sie ein Faktum sind, ist der Ausbau der Schiene ein Gebot der Stunde. Die Menschen müssen soweit als möglich zuhause abgeholt werden, oder wohnortnahe „einsteigen“ und mit möglichst einmaligem Umstieg ihr Ziel erreichen können. Dazu sind Verteiler mit Bussen oder anderen Mobilitätsformen in definierten Knotenpunkten erforderlich. Den ÖV kann man sich wie ein Netz vorstellen, das einen raschen Umstieg von einem auf das andere System ermöglicht“, erläutert DI Robert Struger und verweist darauf, dass gerade das System Regional-Stadtbahn diese Bedingungen bestmöglich erfüllt.

Die Regionen und den Tourismus stärken

Bürgermeister Klaus Falkinger ist als Sprecher der ARGE PRO Mühlkreisbahn bestens mit den Möglichkeiten und Problemen des ÖV im ländlichen Raum vertraut. Gerade für das Mühlviertel, wo ein Großteil der Linz-Pendler wohnt, ist ein gut ausgebauter Öffentlicher Verkehr gefragt. Darum sieht er neben dem zukunftsgerechten Ausbau der Mühlkreisbahn, den er seit Jahren vorantreibt, die Regional-Stadtbahn Linz als Erfolgsfaktor für den Umstieg auf den umweltgerechten ÖV.

„Ohne Errichtung der Regional-Stadtbahn Linz ist eine Attraktivierung der Mühlkreisbahn nicht denkbar. Die Ziele in Linz müssen möglichst direkt erreicht werden. Nur so lassen sich die Menschen für den ÖV motivieren. Wir leisten bereits jetzt unseren Beitrag, indem wir Park & Ride-Anlagen, versperrbare Fahrradboxen und Last-Mile-Angebote forcieren“, sagt Bürgermeister Klaus Falkinger und verweist auch auf das aktuell laufende Leader Projekt „Regionales Attraktivierungskonzept Mühlkreisbahn“.

Klaus Falkinger verweist auch auf die touristische Komponente: „Freizeitverkehr wird immer wichtiger. Gerade hier bietet sich für Wanderer und Radfahrer die Bahn als umweltfreundliche Alternative an. Sanfter Tourismus! Aber nur, wenn die Bahn vom Zentrum von Linz ins obere Mühlviertel führt.“

46 Prozent der ArbeitnehmerInnen des Industriegebiets aus dem Mühlviertel

Wenn man bedenkt, dass ca. 46 Prozent der rund 50 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Linzer Industriegebietes aus den Umlandgemeinden des Mühlviertels kommen, ist das Projekt der Stadt-Regionalbahn schon lange überfällig. Für die Bediensteten der Betriebe muss es endlich eine leistungsfähige Öffentliche Verbindung geben, um gut in die Arbeit und zurück, zu kommen. Dazu ist auch ein gut abgestimmtes Buskonzept notwendig.

„Für uns Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitnehmervertreter ist die neue Regional-Stadtbahn Linz der wesentliche Baustein, um das Pendlerproblem im Großraum Linz zu lösen. Als Sprecher der Betriebsrätepetition „Verkehr Industriezeile“ und Sprecher der Betriebsräte in Verkehrsangelegenheiten, ist uns und mir die Regional-Stadtbahn Linz eine Herzensangelegenheit!“ sagt Betriebsrats-Obmann Thomas Eichlberger.

Weitere Vorteile der Regional-Stadtbahn sind eigene Fahrradabteile. Daher wird es künftig möglich sein, in einer Umlandgemeinde mit dem Fahrrad zuzusteigen, um dann den Rest der Strecke mit dem Fahrrad zur Arbeitsstätte fahren zu können. Weiters werden die Stadtbahngarnituren mit Toilette und einer Reisezugbestuhlung ausgestattet, was gerade auf längeren Strecken von Vorteil ist.

Was will die Initiative erreichen?

Den Schulterschluss von Stadt Linz und Land OÖ, damit das günstige Zeitfenster vor der nächsten Nationalratswahl für die Finanzierungsvereinbarung zur Errichtung der Regional-Stadtbahn Linz (S6 u. S7) genutzt werden kann. Wie bei anderen erfolgreichen Projekten (z.B. Medizin-Uni) ist es notwendig, dass das bereits zur Chefsache von Bürgermeister Klaus Luger und Landeshauptmann Thomas Stelzer erhobene Projekt, mit Nachdruck bei Bundesministerin Leonore Gewessler verhandelt und zum Abschluss gebracht wird.

Für diese Verhandlungen wollen wir zeigen, dass die Bevölkerung in hohem Maße hinter dem Projekt steht und die Regional-Stadtbahn Linz dringend gebraucht wird. Mit der openPetition haben wir ein geeignetes Werkzeug, damit aber die Menschen davon erfahren, brauchen wir Sie, die Medien. Uns steht kein Werbebudget zur Verfügung, wir möchten darauf vertrauen, dass auch Ihnen das Anliegen wichtig ist und Sie mit Ihren Möglichkeiten mithelfen, die Botschaft zu verbreiten. Schon jetzt herzlichen Dank dafür.

Bisher haben wir schon eine Reihe von Zusagen für eine Unterstützung durch Weiterleitung der Links zum Einstieg in die Petition. Diese ist bereits online und kann jederzeit unterschrieben werden. Die Laufzeit ist bis 15. Dezember 2023 vorgesehen, 15.000 Unterschriften würden wir als Erfolg sehen.

Noch vor Weihnachten wollen wir die Unterschriften bei den Petitionsempfängern, Stadt Linz, Land OÖ und Bundesministerium abliefern.

Link zur openPetition:

https://www.openpetition.de/petition/online/jetzt-regional-stadtbahn-linz-auf-schiene-bringen

Quelle: JW

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