Schwarze Zahlen für MAN-Mutter Traton widerlegen Management-Argumente für Schließung des Werks in Steyr

Schwarze Zahlen für MAN-Mutter Traton widerlegen Management-Argumente für Schließung des Werks in Steyr

Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner trat im Rahmen der Kundgebung gegen die drohende Schließung von MAN Steyr vergangene Woche auf dem Stadtplatz in Steyr vehement für den Erhalt der Arbeitsplätze im Standort Steyr ein.

Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner: „Erwarte mir jetzt ernsthafte Verhandlungen über zukunftsweisendes Konzept auch für Standort Steyr – auch Konzernmutter VW soll ihrer Verantwortung gerecht werden“

„Angesichts der nun veröffentlichten Zahlen, wonach der MAN-Mutterkonzern Traton operativ wieder schwarze Zahlen schreibt, stellt sich die Frage, ob die Drohgebärden des MAN-Managements, man müsse aufgrund hoher Verluste ganze Standorte wie Steyr schließen, nicht nur ein Vorwand waren. Traton hat trotz des Corona-Einbruchs nunmehr die Verluste aus den beiden ersten Quartalen wieder aufgeholt und im dritten Quartal bereits einen operativen Gewinn von 160 Mio. Euro geschrieben. Damit wird umso unverständlicher, dass die MAN-Unternehmensleitung das durchgehend gewinnbringende Werk Steyr einfach schließen will und damit die Existenz von mehr als 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie ihren Familien gefährdet“, betont Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner. „Das MAN-Management ist dringend gefordert, ein zukunftsweisendes Konzept für das Unternehmen vorzulegen, unter Beibehaltung und Neuausrichtung des Standortes Steyr. Hier muss auch Volkswagen als Mutterkonzern von Traton seine Verantwortung wahrnehmen“, unterstrich Landesrat Achleitner. „Denn VW sollte nach dem Diesel-Skandal nicht den nächsten großen strategischen Fehler machen und erneut Vertrauen missbrauchen“, so LR Achleitner.

„Ich habe bereits bei meinem Gespräch mit MAN-Vorstandschef Andreas Tostmann die Frage gestellt, warum man, um gegen Verluste anzukämpfen, dort mit Schließungen beginnen will, wo Gewinne geschrieben werden, nämlich in Steyr. Ich habe darauf keine Antwort bekommen. Diese Frage stellt sich nun umso mehr, nachdem die Verluste wieder aufgeholt worden sind“, erklärt Landesrat Achleitner.

„Ich erwarte mir angesichts der neuen Entwicklungen jetzt ernsthafte Verhandlungen über ein zukunftsweisendes Konzept auch für den Standort Steyr. Es ist verständlich, dass Einsparungen erfolgen müssen, aber diese dürfen den Standort Steyr nicht gefährden“, stellt Landesrat Achleitner klar.

„Aus meiner Sicht gibt es viele gute Gründe, die für den Erhalt des MAN-Standorts Steyr sprechen. Es gibt dort hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, außerdem hat der Konzern dort in jüngster Vergangenheit millionenschwere Investitionen getätigt. Beispielsweise wurden in Steyr 60 Mio. Euro in die größte Lackieranlage Europas für Lkw-Kunststoffteile investiert. Ebenso ist man in Steyr bei Forschung und Entwicklung sehr stark, etwa mit dem Bau von Lkw mit Elektromotorisierung“, so Landesrat Achleitner.

„Es ist ein Gebot der Stunde, jetzt zukunftsträchtige Technologien wie Elektromobilität und insbesondere die Entwicklung von Wasserstoff-LKW voranzutreiben. Hier könnte MAN auf die im Konzern vorhandene Kompetenz aufbauen, insbesondere auch am Standort Steyr“, appelliert Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner.

Quelle: Land OÖ // Fotocredit: Land OÖ/©Ernst Grilnberger

 

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