Mobil ans Ziel mit Park-and-Ride

Mobil ans Ziel mit Park-and-Ride

Park-and-Ride, Park-and-Drive und Bike-and-Ride nehmen in der umweltfreundlichen Mobilität und Infrastruktur einen immer höheren hohen Stellenwert ein. Insgesamt wurden seit 2015 rund 5.000 Stellplätze errichtet, die den Umstieg auf den Öffentlichen Verkehr erleichtern sollen.

Unter der Dachmarke „Mobil ans Ziel“, welche vor kurzem vorgestellt wurde, vereint das Land OÖ erstmals die größten und wichtigsten Mobilitätsprojekte und -maßnahmen zu einer großen gesamtheitlichen Initiative. Einer der Handlungsschwerpunkte der „Mobil ans Ziel“-Initiative ist es, die Verkehrsmittel bestmöglich zu kombinieren, damit eine intermodale Mobilität gewährleistet werden kann. Ein wesentlicher Mosaikstein dafür ist der Ausbau dementsprechender Infrastruktur. Seit vielen Jahren misst das Land Oberösterreich der Park-and-Ride-Thematik als Grundlage für den Umstieg auf den Öffentlichen Verkehr hohen Stellenwert bei. Dies zeigt sich auch an den rund 2.500 PKW-Stellplätzen und den rund 2.500 Zweiradstellplätzen (Mofa und Rad), die in den vergangenen fünf Jahren in Oberösterreich geschaffen wurden, oder gerade in Errichtung befindlich sind. Darüber hinaus wurden weitere Realisierungsverträge mit Gemeinden und den ÖBB unterfertigt, die auch für die nächsten Jahre weitere Stellflächen bringen werden. 

Vorteile Park-and-Ride
Mit dem Auto bis zum nächstgelegen Bahnhof fahren, parken und dann weiter mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Zielort. Bereits jetzt ist dieses Konzept für viele Pendler/innen der tägliche Weg zur Arbeit. Dadurch sollen die großen Pendler-Korridore und Hauptzufahrtsstrecken in die Ballungsräume entlastet werden. Mit guten öffentlichen Anbindungen, beispielsweise durch S-Bahn-Systeme, können zentrale innerstädtische Punkte viel schneller erreicht werden. Nicht nur die Reduzierung von Lärm- und Schadstoffemissionen, sondern auch Zeit- und Kostenersparnis machen Park-and-Ride-Anlagen zu einem wichtigen Mobilitäts-Werkzeug, das Mehrwert schafft. Jede/r Einzelne, der seine Wege mit dem Öffentlichen Verkehr kombiniert, leistet einen wichtigen Beitrag für unsere Umwelt. 

Zu den positiven Effekten, die generell mit Park-and-Ride verbunden sind, zählen: 
• die Reduktion des PKW-Verkehrsaufkommens im Zentralraum;
• die Verringerung der MIV-Verkehrsspitzen; 
• die Reduktion des Parkdrucks im Stadtgebiet; 
• die Umgestaltung der durch Reduzierung der Stellplätze im Kerngebiet freiwerdenden Flächen für urbane Nutzungen und 
• die Sicherung der Erreichbarkeit peripherer, stark zersiedelter Räume durch den ÖV, die durch einen flächenhaften Öffentlichen Verkehr nicht mehr wirtschaftlich erschließbar sind.

Unterschiedliche Konzepte – gleicher Nutzen: 
Park-and-Ride
Park-and-Ride-Anlagen stehen den Nutzern des Öffentlichen Verkehrs zur Verfügung. Sie können bequem vom Auto in öffentliche Verkehrsmittel (z.B. Bahn, Bim oder Bus) umsteigen und rasch ein zentrales Wegziel erreichen. 

Park-and-Drive / Pendler/innenparkplätze 
Die gleiche Zielsetzung hat das Konzept Park-and-Drive – also Parken und Mitfahren. Hier wird Verkehrsteilnehmer/innen eine Parkmöglichkeit angeboten, um mit Gleichgesinnten im Sinne einer Fahrgemeinschaft gemeinsam ans Ziel zu kommen. 

Bike-and-Ride
Ebenfalls verwandt ist das Konzept Bike-and-Ride – also das Fahrrad abzustellen und weiterzureisen. Zum Beispiel mit dem E-Fahrrad einfach und unkompliziert zur Haltestelle und von dort weiter mobil ans Ziel. 

Bilanz 2015 – bis heute: 
Dank neuer Park-and-Ride-Stellplätze können immer mehr Oberösterreichinnen und Oberösterreicher die öffentlichen Verkehrsmittel genießen. Jeder neue Park-and-Ride-Platz hat einen mehrfachen Nutzen. Zum einen wird der öffentliche Verkehr attraktiver, zum anderen leistet jeder einzelne Fahrgast mit dem Umstieg vom Auto auf die Bahn einen Beitrag für die Umwelt und auch für die Verkehrssicherheit. 
Alleine das Volumen der vertraglichen Park-and-Ride bzw. Bike-and-Ride-Anlagen beziffert sich im Berichtszeitraum auf ca. 26 Mio. Euro, wovon 6,6 Mio. Euro aus Landesmitteln stammen (entweder direkt oder über die Schiene OÖ GmbH). Hinzukommen noch viele weitere Anlagen, die in Zusammenarbeit mit der Straßenmeisterei und den Gemeinden geschaffen wurden. Dabei handelt es sich oft um Stellflächen, die als Park-and-Drive genutzt werden, oder im Nahbereich einer Bushaltestelle den gleichen Nutzen erfüllen.
Zusammen entstanden so rund 5.000 Stellplätze, die zum Umsteigen auf den ÖV einladen.

Park-and-Drive
Im Bereich Park-and-Drive konnten mit der ASFINAG gemeinsam rund 300 Stellplätze errichtet und eröffnet werden. 
Anlagen in Eberstalzell, Enns West, Grünbach/Sandl, Kefermarkt und Meggenhofen sind hier anzuführen, wie auch bei der Park-and-Ride Anlage Freistadt Süd ein Teil der Plätze explizit für Fahrgemeinschaften also Park-and-Drive gebaut wurde. In Summe wurden mehr als 415.000 Euro seitens des Infrastrukturressorts für diese Art der Stellflächen aufgewandt und damit ein Volumen von über 680.000 Euro bewegt. (Anm.: Freistadt Süd und Grünbach/Sandl sind noch nicht endabgerechnet).

Ohne Partner geht es nicht 
Wie so oft ist es nur dann möglich eine Anlage zu realisieren, wenn die wesentlichen Partner sich gemeinsam für die Umsetzung einsetzen. Das bedeutet, dass an Bahnstrecken die Planung und Realisierung zu 50 Prozent durch das Eisenbahnunternehmen und zu je 25 Prozent durch die Gemeinde und das Land OÖ übernommen wird. Mittels eigener Verträge werden diese Vorhaben besiegelt. Die Erhaltung obliegt im Regelfall der Gemeinde.
Bei Fällen des Park-and-Drive oder des Pendlerparkplatzes wird mit der ASFINAG oder den Gemeinden zusammengearbeitet. Auf diese Art und Weise können direkt im Nahbereich von Anschlussstellen Plätze zur Verfügung gestellt werden, welche dazu dienen, mehrere PKW abzustellen und mit einem, statt mehreren PKW weiter zufahren. Die klassische Fahrgemeinschaft wird so unterstützt. Die genannte Zusammenarbeit ist der Grundpfeiler aller umgesetzten Projekte und jeder Partner ist ein wichtiger Mosaikstein.

Gute Standorte sind schwer zu bekommen
Ein Problem, das sich bei Projekten immer wieder zeigt, ist die Frage der Grundverfügbarkeit. Gerade Flächen in Bahnhofsnähe sind meist sehr interessante und teure Immobilien. Die Eigentümer haben daher aus wirtschaftlichen Interessen gerade in hochpreisigen Gegenden wenig Interesse an einem Verkauf zum Zwecke eines Park-and-Ride-Platzes. Hier sind die persönliche Kenntnis und Überzeugungskraft der Bürgermeister hilfreich. Diese kennen ihre Gemeinde und können mit Argumenten häufig überzeugen.
Deshalb ist es wichtig, eine Bewusstseinsbildung zu verankern, damit diese Mobilitätsmaßnahmen einen höheren Stellenwert erreichen und den sich daraus ergebenden Vorteil verdeutlichen.

Wie sollen noch mehr Menschen auf das Thema Park-and-Ride aufmerksam gemacht werden? 
MOBIL ANS ZIEL ist die neue Marke für die umfangreiche und gesamtheitliche Mobilitätsinitiative des Landes OÖ. Erstmals vereint das Land damit die größten und wichtigsten Mobilitätsprojekte und -maßnahmen zu einer großen gesamtheitlichen Initiative. Die langfristigen Ziele ergeben sich durch das Aufzeigen von Mobilitätsoptionen, die zur Erfüllung der alltäglichen Wege in Anspruch genommen werden können. Dadurch können der motorisierte Individualverkehr reduziert, Staus vermieden oder reduziert und die CO2-Emissionen gesenkt werden. In den Handlungsschwerpunkten finden sich alle großen und wichtigen infrastrukturellen und strategischen Maßnahmen, Projekte und Services des Landes OÖ und seiner Partner wieder. Im Rahmen der Mobilitätsinitiative baut das Land OÖ gemeinsam mit zahlreichen Partnern den öffentlichen Verkehr sowie Park-and-Ride und Bike-and-Ride-Anlagen weiter aus. Mit einer Bewusstseinskampagne, die Teil der „Mobil ans Ziel“-Strategie ist, soll ein weiterer Fokus auf das Thema Park-and-Ride gesetzt werden. 

„Wie Oberösterreich in Zukunft aussieht, hängt von uns allen ab. Die Entscheidungen, die wir heute treffen, sind wegweisend dafür, wie kommende Generationen leben. Dabei spielt es eine wesentliche Rolle, wie wir uns im Alltag fortbewegen, wie Siedlungen geplant und welche Innovationen im Bereich Mobilität gefördert werden. Es gibt viel zu tun, doch das Ziel ist klar: Durch nachhaltige Projekte langfristig Lebensqualität sichern und auf dem Gebiet der umweltfreundlichen Mobilität eine Vorreiterrolle einnehmen“, so Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner. 

Ausblick 
Die P&R-Standorte Grieskirchen, Kremsmünster Mauthausen, Pregarten, Reichraming, Schwertberg, Steyregg, Traun, Viechtwang und im Speziellen diverse Radanlagen an der Donauuferbahn sind nur einige weitere geplante Vorhaben. Man sieht, Park-and-Ride und Bike-and-Ride wird in Oberösterreich weiter vorangetrieben. Ebenfalls in Planung sind der Ausbau der Park-and-Drive Anlagen an den Standorten Allhaming und Kefermarkt (an der A1 bzw. S10) und der Neubau einer solchen Anlage in Enns Ost. Hier sollen insgesamt nochmals rund 90 Zusatzplätze entstehen.

Quelle: Land OÖ / Foto: Daniel Kauder

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