Neue Atomkraftwerke statt Biomasse-Ausbau - Der „grüne“ Kurs der EU ist ein Irrweg

Neue Atomkraftwerke statt Biomasse-Ausbau - Der „grüne“ Kurs der EU ist ein Irrweg

Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger: „Wer braucht Atomkraft, wenn es die nachhaltige Alternative Biomasse gibt?“

„Neue Mini-Atomkraftwerke in Temelín, aber kein weiterer Biomasse-Ausbau. Wie kann die EU glauben, das sei die beste nachhaltige Lösung?“ fragt sich Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. Sie sieht in den Plänen das Kraftwerk Temelín um sogenannte „Small Modular Reactors“ sprich Mini-AKWs auszubauen, erste negative Auswüchse der fehlgeleitenden EU-Taxonomie. „Umso wichtiger ist es nun, dass sich Österreichs Vertreter in Brüssel für die energetische Nutzung von Holz stark machen. Noch ist es möglich die EU-Richtlinie RED III im Trilog zu kippen. Das ist wichtig, denn nur mit Bioenergie aus Holz schaffen wir die Energiewende auf grüne und nachhaltige Weise!“ 

Energie ist dieser Tage teuer und fossile Brennstoffe sind aufgrund des Klimawandels sowie der EU-Pläne „Fit for 55“ keine Option mehr.  Kein Wunder also, dass sich die EU-Mitgliedsstaaten nach neuen Leit-Energieträgern umsehen. Günstig und nachhaltig sollen sie sein – an Atomenergie denkt der Otto-Normalverbraucher dabei nicht, schließlich fällt durch die Kernspaltung radioaktiver Müll an – und das ist wenig nachhaltig. Die EU-Taxonomie-Verordnung, die schon kommendes Jahr in Geltung treten soll, sieht das aber „entspannter“. Folglich soll Atomenergie ab 2023 auch ein grünes Mascherl bekommen. Bioenergie aus Holz soll indes nur mehr bedingt als nachhaltig (und damit förderfähig) behandelt werden. Das zumindest sieht der Entwurf zur Erneuerbaren-Energien-Richtlinie – kurz RED III vor. „Wie die EU eine solche bipolare Haltung einnehmen kann, ist mir unklar. Es entsteht der Eindruck, die Atomlobby hat die Gesetzgebung in Brüssel kontaminiert“, spricht LRin Michaela Langer-Weninger aus, was sich viele Österreicherinnen und Österreicher denken. „Dieses Greenwashing der Atomenergie und zeitgleiche Holz-Bashing verurteile ich. Wenn das der grüne Weg der EU zur Klimaneutralität sein soll, dann ist Brüssel gewaltig am Holzweg!“
Als Forst- und Agrar-Landesrätin verweist Michaela Langer-Weninger darauf, woher der Begriff der Nachhaltigkeit kommt: „Die heimische Waldwirtschaft hat den Begriff der Nachhaltigkeit geboren. Bereits seit dem 18. Jahrhundert wird im Forst das Prinzip der Nachhaltigkeit beschrieben und gelebt. Unsere Waldbewirtschafter fällen nicht mehr Holz, als jeweils nachwachsen kann. Dieses Prinzip gilt es in die gesamte EU zu importieren, dann ist die Nachhaltigkeit der energetischen Holznutzung, aber auch die Klimawende gesichert!“

Quelle: Land OÖ  //  Fotocredit: © Hermann Wakolbinger

Mehr über den Autor

Das könnte Sie interessieren!

"Bei der Lebensmittelsicherheit können wir uns keinen Fachkräftemangel leisten"

02. 12. 2023 | Wirtschaft

"Bei der Lebensmittelsicherheit können wir uns keinen Fachkräftemangel leisten"

v.l.: Landesveterinärdirektor Thomas Hain, FSU-Asisstent Bernd Breitenberger und Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger

Energieforschung in OÖ wird mit neuer Stiftungsprofessur weiter intensiviert

01. 12. 2023 | Wirtschaft

Energieforschung in OÖ wird mit neuer Stiftungsprofessur weiter intensiviert

v.l.: Univ.-Prof. Dr. Johannes Reichl und Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner, Präsident des Energieinstitut an der JKU Linz, und Dr. Robe...

Raffi Gasselseder auch beim Bundeslehrlingswettbewerb erfolgreich

27. 11. 2023 | Wirtschaft

Raffi Gasselseder auch beim Bundeslehrlingswettbewerb erfolgreich

Top-Ausbildung trägt Früchte – Vizestaatsmeister Raffael Gasselseder mit Chef Herwig Besendorfer und Ausbilder Jürgen Haischberger (v.l.n.r.)

Die inklusive Jobbörse für exklusive Betriebe im AMS Gmunden

22. 11. 2023 | Wirtschaft

Die inklusive Jobbörse für exklusive Betriebe im AMS Gmunden

Am 17.11. fand in der regionalen Geschäftsstelle des AMS Gmunden die inklusive Jobbörse „Meet & Match“ statt, die auf großes Interesse stieß und als äu...

1 Land, 4 Viertel, 18 Bezirke in Bewegung - Mobilitätsverhalten der Wohnbevölkerung im Bezirk Kirchdorf an der Krems

21. 11. 2023 | Wirtschaft

1 Land, 4 Viertel, 18 Bezirke in Bewegung - Mobilitätsverhalten der Wohnbevölkerung im Bezirk Kirchdorf an der Krems

Landesrat für Infrastruktur & Mobilität Mag. Günther Steinkellner und LAbg.Michael Gruber