Teresa Margolles, Scarlett, Pista de Baile del Club La Cruda, 2016 © Teresa Margolles
Im Mittelpunkt der Ausstellung von Teresa Margolles steht die fast ausweglose Situation von Transgender-Prostituierten. In großformatigen Aufnahmen strahlen sie Stolz und Schönheit, aber auch grenzenlose Verlorenheit aus – ein starkes Statement für jene, die von der Gesellschaft ausgeschlossen sind.
Florian Steininger, künstlerischer Direktor Kunsthalle Krems
Adrian Paci geht auf das aktuell so brisante Thema der Migration ein und zeigt einprägsam, präzise und verständlich das Dilemma des Nichtgewolltseins. Dafür schafft er ikonische, starke Bilder, Videos und Skulpturen.
Andreas Hoffer, Kurator Kunsthalle Krems
Die Kunsthalle Krems eröffnet am 23.11.2019 die Ausstellungen Adrian Paci. Lost Communities und Teresa Margolles. En la Herida, die bis 23.02.2020 zu sehen sind. Mit ihren Themen machen beide Ausstellungen deutlich, wie wichtig die Rolle der Kunst im aktuellen gesellschaftspolitischen Diskurs sein kann. In einer Pressekonferenz wurden heute die Inhalte der Ausstellungen in Anwesenheit der Künstlerin und des Künstlers präsentiert.
Die Ausstellung Teresa Margolles. En la Herida untersucht die Brutalität des Todes im Kontext des mexikanischen Drogenkriegs sowie die ungerechte soziale Situation und den Genderhass in Mittelamerika. Florian Steininger, künstlerischer Direktor der Kunsthalle Krems, über die Ausstellung der mexikanischen Künstlerin: „Im Mittelpunkt der Ausstellung von Teresa Margolles steht die fast ausweglose Situation von Transgender-Prostituierten. In großformatigen Aufnahmen strahlen sie Stolz und Schönheit, aber auch grenzenlose Verlorenheit aus – ein starkes Statement für jene, die von der Gesellschaft ausgeschlossen sind.“ Der Tod in Zusammenhang mit Flucht wird in einer Reliefarbeit aus 1.200 Ziegelquadern veranschaulicht. Eine Gedenkstätte für Abertausende ertrunkener namenloser Migrantinnen und Migranten, erschaffen aus dem Schlamm des Rio Grande, den Margolles zu Ziegeln brennen ließ.
Die zweite Ausstellung, Adrian Paci. Lost Communities, spannt einen Bogen von den frühen Arbeiten des albanischen Künstlers aus den 1990er-Jahren bis zu ganz aktuellen Werken. Paci widmet sich in seinen Arbeiten aktuellen Themen wie Flucht, Emigration, dem Verlorensein in einer fremden Welt und der Suche nach Identität in einer Gemeinschaft. Kurator Andreas Hoffer über die Ausstellung: „Adrian Paci geht auf das aktuell so brisante Thema der Migration ein und zeigt einprägsam, präzise und verständlich das Dilemma des Nichtgewolltseins. Dafür schafft er ikonische, starke Bilder, Videos und Skulpturen.“ In der zentralen Halle treffen die beiden künstlerischen Positionen aufeinander. Pacis Skulptur „Home to Go“ füllt gemeinsam mit Margolles‘ Reliefarbeit ausdrucksstark den größten Raum der Kunsthalle Krems und hinterlässt zum Abschluss das Fragment eines Zuhauses.
Quelle: Matej Gajdos Presse und Kommunikation / ots // Fotocredit: Teresa Margolles