Neuer Provenienzforscher für das Leopold Museum ab Jänner 2021

Neuer Provenienzforscher für das Leopold Museum ab Jänner 2021

Kulturministerium und Leopold Museum entschieden einstimmig für Konstantin Ferihumer. Im Bild: Leopold Museum, Wien, Außenansicht mit MQ-Libelle. Architekten: Laurids Ortner und Manfred Ortner (O & O Baukunst)

Die aufgrund des Vertragsendes der bisherigen Provenienzforschung vakant gewordene Stelle in der Leopold Museum-Privatstiftung (LMPS) wurde im August 2020 neu ausgeschrieben. Analog zu den Arbeitsverhältnissen der ProvenienzforscherInnen der Kommission für Provenienzforschung in den Bundesmuseen erfolgte die Ausschreibung für eine Vollzeitanstellung am Leopold Museum unter Fachaufsicht der Abteilung IV/B/4 – Denkmalschutz, Baukultur und Kunstrückgabeangelegenheiten des Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS). BMKÖS und LMPS, der die dienstrechtliche Aufsicht obliegt, haben nun die im Jahr 2008 eingerichtete Provenienzforschungsstelle neu besetzt.

Insgesamt 41 Personen, 12 Frauen und 29 Männer, aus mehreren europäischen Ländern bewarben sich für diese Position. Die Auswahljury, bestehend aus der wissenschaftlichen Koordinatorin der Kommission für Provenienzforschung, Birgit Kirchmayr, der administrativen Leiterin der Kommission, Pia Schölnberger, und Leopold Museum-Direktor Hans-Peter Wipplinger, wählte aus fünf zum Hearing geladenen BewerberInnen Konstantin Ferihumer einstimmig zum neuen Provenienzforscher. Er wird seine Tätigkeit im Leopold Museum im Jänner 2021 aufnehmen.

„Mit Konstantin Ferihumer ist es gelungen, einen jungen und gleichzeitig bereits äußerst erfahrenen Wissenschaftler für die Provenienzforschung zur Sammlung des Leopold Museum zu gewinnen. Der seit mehreren Jahren im Auftrag der Kommission für Provenienzforschung an der Akademie der bildenden Künste Wien tätige Forscher überzeugte die Jury im Hearing. Die Entscheidung für Konstantin Ferihumer basiert auf seiner profunden Methodenkompetenz, einem umfassenden Fachwissen und ausgeprägten wissenschaftlichen Fähigkeiten. Sein auf größtmöglicher Transparenz basierender Forschungsansatz, präzise Recherche- und Netzwerkarbeit, Teamfähigkeit und das Entwickeln innovativer Forschungswege sind Eckpfeiler für eine ziel- und zukunftsorientierte Provenienzforschungsarbeit im Leopold Museum.“ Hans-Peter Wipplinger

Konstantin Ferihumer, MA (geb. 1985 in Linz) war mehrere Jahre für das Institut Kunstsammlung und Archiv der Universität für angewandte Kunst Wien tätig (2013-2016), wo er auch im Rahmen des Projektes Sammlungsqualifizierung und Entsammeln forschte (2014-2015). Seit 2016 übt er seine Forschungstätigkeit im Auftrag der Kommission für Provenienzforschung in Gemäldegalerie und Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien aus. Er arbeitete am Sonderprojekt Zwischen ‚Kampfkunst‘ für die ‚Gaupropaganda‘ und ‚Niemals vergessen!‘. Paul Kirnig und die Fachklasse für Gebrauchs-, Illustrations- und Modegraphik (1935-1953) an den Vorgängerinstitutionen der Universität für angewandte Kunst Wien. Ferihumer studierte Politikwissenschaft an der Universität Wien und verfasste seine Masterarbeit zum Thema Der Stein-Komplex. Zur Aufarbeitung von Kriegsendphasenverbrechen des Zweiten Weltkrieges im Raum Stein a. d. Donau und arbeitet seit 2018 an seiner Dissertation mit dem Arbeitstitel Erinnerungsmacht. Die ‚Arisierung‘ der Wiener Uhren- und Juwelenbranche und ihre vergangenheitspolitische Ahndung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.Konstantin Ferihumer ist Mitglied des Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. Neben seiner regen Vortrags- und umfassenden Publikationstätigkeit ist er gemeinsam mit Susanne Hehenberger für die redaktionelle Betreuung des Lexikon der österreichischen Provenienzforschung zuständig, für das er auch zahlreiche Beiträge verfasste.

Quelle: Leopold Museum-Privatstiftung Mag. Klaus Pokorny und Veronika Werkner, BA Presse/Public Relations / ots  //  Fotocredit: Leopold Museum, Wien/Ouriel Morgensztern

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